3.6.16 Abfahrt
Es ist ein kurzer, unsentimentaler Abschied. Zeitig bin ich auf und während ich hinausgehe um nach dem Eselbaby zu schauen, kommt Balou sofort herein und guckt in seinen Futternapf. Ich schicke Marie ein großes Eselbaby-OK, packe meine Sachen ins Auto, Balou packe sich wieder neben den Ölradiator und dann stecke ich Narzisse die letzten Leckerli ins Maul. Der Esel läuft wieder frei in der Landschaft rum und weicht trotzdem seinem besten Kumpel, dem großen Poitou-Hengst, nicht von der Seite. Zusammen mit Marie, die auf einen Sprung vorbeikommt, trinke ich noch einen Kaffee, wir verabschieden uns und während Marie schon abfährt, trödele ich vor mich hin und suche Gründe, das Unausweichliche noch etwas hinauszuzögern. Als irgendwann nichts mehr zu tun ist, schließe ich die Tür, kraule Balou den riesigen Schädel, hänge ihm den Schlüssel um den Hals, streichle ganz vorsichtig das Eselbaby und fahre ab. Kurz vor der Straße steht Nassis … Zwölf Tage waren der Esel und ich unzertrennlich, zehn Tage wanderten wir über 230km und haben viel gesehen und erlebt. Nicht heulen Erik sage ich mir, steige aus und drücke ihm einen Kuß zwischen die Ohren. Mach’s gut du lieber Esel.
Der letzte Blick.
Wir werden uns wiedersehen mein Lieber. Versprochen.