Die Bremer Stadtmusikanten – ein Märchen mit Esel

Illustrationen von Werner Klemke, Kinderbuchverlag Berlin, 1963, S. 454
Illustrationen von Werner Klemke, Kinderbuchverlag Berlin, 1963, S. 454

„Es hatt ein Mann einen Esel, der schon lange die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so daß er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen, aber der Esel merkte, daß kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen: Dort, so meinte er, könne er Stadtmusikant werden.“

Illustrationen von Werner Klemke, Kinderbuchverlag Berlin, 1963, S. 454
Illustrationen von Werner Klemke, Kinderbuchverlag Berlin, 1963, S. 454

Gute Idee wie ich finde. Mit Straßenmusik Geld verdienen ist genau das, was ich auch vorhabe, um die spätere Rente aufzubessern. Der Esel lief also los und kurze Zeit später traf er auf einen alten Jagdhund, der altersbedingt nicht mehr richtig jagen konnte. Die beiden wurden sich fix einig und schon gingen sie gemeinsam des Wegen, dem sich noch eine alte Katze und ein Hahn, dem der Kochtopf drohte, anschlossen … schon war es eine kleine Kapelle. Der Esel wollte die Laute spielen, für dem Hund waren die Pauken, was die Katze darbieten sollte ist nicht überliefert und der Hahn mußte natürlich singen.

Im Wald, als sie ein Nickerchen machen wollten, entdeckten sie ein schönes Haus, darin Räuber beim Abendbrot, und weil unsere Bremer Stadtmusikanten hungrig waren und einen guten Schlafplatz suchten, vertrieben sie die bösen Räuber aus dem Haus, verputzten die ganzen Lebensmittel und legten sich gemütlich schlafen.

Illustration von Werner Klemke, in " Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm", Kinderbuchverlag Berlin, 1963, S. 454
Illustration von Werner Klemke, in “ Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“, Kinderbuchverlag Berlin, 1963, S. 454

Es geht dann noch ein wenig weiter, weil ein Räuber zurückkam und nachschauen sollte, vor wem man da Reißaus genommen hatte. Doch auch diese Hürde nahmen die vier Weggefährten und am Ende war alles gut.

Und das Märchenbuch mit Illustrationen von Prof. Werner Klemke (1917-1994) ist für mich eine der schönsten Kindheitserinnerungen. Sein Nachlaß übrigens ging ans Klingspor-Museum in Offenbach am Main.